Noch mal EeePC: Medienserver

Vor etwa einem Jahr machte ich aus meinem alten EeePC ein kleines NAS-Gerät. Ich habe das in diesem Artikel beschrieben.

Die von mir benutzte Software FreeNAS 0.7 hatte schon damals Sicherheitsmängel. Inzwischen wurde die Entwicklung des 0.7er Zweigs von FreeNAS eingestellt. Zwar gibt es mit NAS4Free einen Nachfolger, der in Aussehen und Funktion mit FreeNAS praktisch identisch ist, sich auf dem EeePC jedoch nicht installieren ließ (wahrscheinlich ist das BIOS zu alt).

Ich habe mich deshalb dazu entschlossen, einen reinen Medienserver aus dem EeePC zu machen und gleichzeitig meine Heimvernetzung im audios-visuellen Bereich zu verändern.

XBMC

Als Medienserver-Software läuft XBMC in Version 11 („Eden“) auf dem EeePC. XBMC gibt es in einer „fertigen“ Version samt Ubuntu-Unterbau als XBMCbuntu. Um etwas mehr Flexibilität zu haben, habe ich mich gegen diese Version entschieden und zuerst ein aktuelles Lubuntu auf dem EeePC installiert.

EeePC

EeePC, BT-Lausprecher

Lubuntu ist ein normales Ubuntu, das auf den Unity-Desktop verzichtet und stattdessen den LXDE-Desktop installiert. Es eignet sich gut für ältere, etwas schwächliche Hardware und ist momentan ohnehin das Ubuntu meiner Wahl. Noch kann ich mich nicht besonders mit Unity anfreunden. Um Lubuntu für die Soundübertragung per Bluetooth (siehe unten) fit zu machen, musste ich einiges an Software nachinstallieren, insbesondere Software für die Kontrolle der Soundeinstellungen. Ich habe pavucontrol genommen, das funktioniert einwandfrei.

XBMC lässt sich nach Einbindung zusätzlicher Paketquellen ganz normal mit apt-get installieren. Wie das funktioniert ist auf den XBMC-Seiten beschrieben.

XBMC bietet vielseitige Möglichkeiten zur Verwaltung von Medien und eine ganze Reihe zusätzlicher Dienste, die über add-ons realisiert werden. Zuerst muss man XBMC bekannt machen, in welchen  Verzeichnissen Musik und Filme gespeichert sind. Als nächster Schritt steht das Scannen der Medien an. XBMC baut dann eine Datenbank auf, die es ermöglich, Musik und Filme nach Titel, Sänger, Regisseur usw. zu durchsuchen. Außerdem sucht XBMC im Internet nach Album-Covers und Filmplakaten. Als add-ons lassen sich eine ganze Reihe von Internet-Diensten wie beispielsweise YouTube, Internetradio, Zugriff auf die Mediatheken der TV-Anstalten und vieles mehr installieren.

Vernetzung

Der EeePC hängt über WLAN im heimischen Netz. Das reicht sowohl für die Musik- als auch die Filmübertragung aus. HD-Material habe ich noch nicht ausprobiert, dafür braucht es eventuell eine Kabelverbindung. Zusätzlich habe ich dem EeePC einen Mini-Bluetooth-Adapter spendiert, da ich Musik an einen Bluetooth-Lautsprecher im Arbeitszimmer und – mit Hilfe eines Bluetooth-Adapters – auch an die Stereoanlage im Wohnzimmer übertrage. Eigentlich hatte ich mit der Anschaffung von Netzwerklautsprechern wie Sonos oder Teufel Raumfeld spekuliert, aber dann festgestellt, dass sich das mit sehr geringem finanziellen Aufwand auch über Bluetooth (bei Verwendung der vorhandenen Stereoanlage) realisieren lässt. Für meine Bedürfnisse reicht das. Ich wohne in einer recht großen Wohnung und hatte Bedenken, ob die begrenzte Reichweite ausreicht. Diese Bedenken erwiesen sich als hinfällig.  Hier hilft nur ausprobieren.

BT-Adapter für Stereoanlage

Musik wird bevorzugt per Bluetooth an einen preiswerten Lautsprecher (gabs für € 69 bei real) im Arbeitszimmer und an die Stereoanlage im Wohnzimmer, die mit einem Bluetooth-Adapter (etwa € 25) fit gemacht wurde, übertragen. Filme werden per WLAN an einen WDTV Medienspieler übertragen und von dort an den Fernseher weiter geleitet. Theoretisch könnte darüber natürlich auch die Musikübertragung laufen, aber die Bluetooth-Übertragung ist flexibler.

Apps

Für XBMC gibt es kostenlose Steuerungs-Apps sowohl für iOS als auch für Android. Sie funktionieren beide sehr brauchbar und ermöglichen die komplette Steuerung des Medienservers. Das Zielgerät für die Musikübertragung muss allerdings am EeePC eingestellt werden.

XBMC App

Natürlich ist es auch möglich, auf Smartphone oder Tablet gespeicherte Musik direkt an die Lautsprecher zu übertragen. Dazu muss in den Bluetooth-Einstellungen lediglich der richtige Lautsprecher bzw. Adapter ausgewählt werden. In der täglichen Praxis ist das meine bevorzugte Methode, da besonders einfach.

Hardware und Kosten

(Stand Ende 2012)

  • EeePC: vorhanden
    • Lubuntu/XBMC  wurde auf einer 16 GB-SD Card installiert; da bleibt auch noch reichlich Platz für Mediendateien. Zusätzlich ist ein 32 GB Stick ins System eingebunden. Da ich weder 100 000 Songs noch 10 000 Filme habe recht das… Großer Vorteil des kleinen Systems: Leise, keine beweglichen Teile, geringer Stromverbrauch. Man könnte vermuten, das System sei schneckenlangsam. Dies ist nicht der Fall, alles funktioniert im gründen Bereich.
    • Mini-Bluetooth-Adapter: ca. € 10
    • 16 GB SD Card: ca. € 10
    • 32 GB USB Stick: ca: € 15
  • Einfacher Bluetooth Lautsprecher: ca. € 70
  • Bluetooth-Adapter für Stereoanlage: ca. € 25
  • wdtv Medienplayer: vorhanden
Gesamtkosten (Neuanschaffungen): ca. € 130. Da kann man nicht meckern …

 

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2 Antworten zu Noch mal EeePC: Medienserver

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