Medion Akoya E4214: SSD einbauen

Doch noch ein Beitrag zum Medion Notebook. Bislang betrieb ich den Rechner mit zwei Festplatten: der eingebauten 500 GB HD und einer kleineren Festplatte im Wechselschacht des Akoya. Auf der großen HD war Windows, auf der kleinen lief Ubuntu. Das lief alles problemlos, doch irgendwann kam der Wunsch nach einer schnellen SSD auf, nicht zuletzt weil SSDs immer preiswerter werden.

Ich habe mich für eine Sandisk SSD Plus mit 240 GB entschieden, da in Forumsbeiträgen vor einigen SSDs anderer Hersteller im Zusammenhang mit dem Akoya gewarnt wurde. Die vorhandene Festplatte bleibt im Notebook.

Gleich vorweg: Der Einbau der SSD verlief ohne jede Probleme und die ganze Prozedur dauerte inklusive des Klonens der vorhandenen Windows-Installation weniger als eine Stunde. Um die SSD einzubauen, braucht es lediglich einen kleinen Kreuzschlitz-Schraubendreher, das Klonen der vorhandenen Windows-Installation erledigt zuverlässig das kostenlose Windows-Programm MiniTool Partition Wizard Free. Für den Partition Wizard unter Windows habe ich mich entschieden, weil er mit GPT-Partitionen und UEFI umgehen kann.

Hardware

Das Notebook herunterfahren und vom Strom trennen. Umdrehen und die auf dem Bild markierte Schraube auf der Rückseite lösen (vorher den schützenden Gummistopfen herauspulen).



Jetzt den Einbauschlitten für die Festplatte nach außen ziehen. Wenn man stabile Fingernägel hat genügt es, in dem kleinen Zwischenraum anzusetzen und kräftig nach außen zu drücken/zu ziehen. Ansonsten ein dünnes Plastikteil nehmen.



Die SSD in den Einbauschlitten stecken und darauf achten, dass sie fest in den Kontakten steckt. Im unteren Bild liegt der ausgebaute Einbauschlitten auf dem Notebook. Der weiße Pfeil deutet auf die Anschlusskontakte für die Festplatte, der rote kennzeichnet die Schraube.

Quelle: http://community.medion.com/t5/Notebook-Netbook/E4214-RAM-aufr%C3%BCsten/m-p/9724/highlight/true#M1805>>>>

Den Einbauschlitten wieder einsetzen und festschrauben. Danach das Notebook neu starten und F2 drücken, um ins BIOS/UEFI zu gelangen. Auf der ersten Seite sollte ganz unten die zweite Festplatte angezeigt werden. Falls nicht, ist sie wahrscheinlich beim Einbau des Schlittens aus den Anschlusskontakten gerutscht. Also noch mal …

Software

Windows starten, den Partition Wizard aufrufen und auf „Launch Application“ klicken.

Der Partition Wizard zeigt ungefähr folgenden Bildschirm an.

Auf der linken Seite „Migrate OS to SSD/HD Wizard“ auswählen und im nächsten Schritt die Ziel-Disk auswählen, in meinem Fall „Disk 2 … SanDisk“.

Auf „Next“ klicken und im folgenden Bildschirm die Option „1. Fit Partitions to entire disk“ auswählen. Der Partition Wizard passt die vorhandenen Partitionen so an, dass sie auf die – in der Regel kleinere – SSD passen. Im Zweifelsfall vor dem Einsatz des Partition Wizard auf der Festplatte Platz schaffen / Dateien löschen. Auf „Next“ klicken.

Jetzt wird es ernst. Im folgenden Bildschirm zunächst einen kritischen Blick darauf werfen, was der Partition Wizard vor hat. Im Beispiel macht er alles richtig. Er klont die Windows Boot-Partition und eine Reihe von unverzichtbaren Systempartitionen (Recovery, EFI usw.). Die restlichen Partitionen – im Beispiel Daten-Partitionen und eine Linux-Partition – rührt er nicht an. Nun links oben auf „Apply“ klicken und der Partition Wizard macht sich an die Arbeit.

Er kopiert zunächst im laufenden Windows die reservierten Systempartitionen, was recht schnell geht. Nach einem Neustart kopiert er die Windows-Partition in einem Textfenster, was deutlich länger dauert. Nach einem nochmaligen Neustart ist im Prinzip alles erledigt und der Partition Wizard zeigt das Ergebnis an.

Nacharbeiten

Die Nacharbeiten beschränken sich darauf, die Booteinstellungen im UEFI zu überprüfen und nicht mehr benötigte Daten und Partitionen auf der Festplatte zu löschen.

Im UEFI ist sicher zu stellen (F2 oder F10 beim Start drücken), dass das Notebook von der zweiten Festplatte (das ist die SSD) bootet. Die Einstellungen sind etwas fummelig. Wichtig ist, dass die SSD in der Boot-Reihenfolge ganz oben steht. Ob Windows von der SSD oder (noch) von der Festplatte startet, merkt man an der Geschwindigkeit. Der Start von der SSD ist merklich schneller.

Im Prinzip kann nach einem ersten erfolgreichen Test die Windows-Partition auf der Festplatte gelöscht werden. Ich habe sie dort belassen, da genug Platz auf der Festplatte vorhanden ist. Vielleicht brauche ich sie mal in einem Notfall …

Ob nach dem Umzug auf die SSD Windows 10 neu aktiviert werden will, kann ich nicht sagen, da das ursprünglich Windows bei mir ja noch vorhanden ist.

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4 Antworten zu Medion Akoya E4214: SSD einbauen

  1. SB sagt:

    Hallo
    Ich hab noch was interessantes zum rtl8723bu Wlan Chipsatz.
    Ich hab meinen Akoya E4214 verkauft und mir einen Akoya S4220 geholt, gilt aber auch für den Akoya s4219 und wahrscheinlich für den S6219, das scheint eine Hardwareplatform zu sein. Auf jeden Fall scheinen alle den rtl8723bu zu nutzen, wie der E4214.

    Um Standby zu nutzen musste ich Kernel 4.8.0.32 installieren.

    Kernel 4.8 hat schon einen Treiber für den Wlan Chipsatz RTL8723bu(rtl8xxxu) mit dabei, der funktionierte bei mir allerdings nicht beim normalem booten sonder nur wenn ich einmal in den Standby wechselte und wieder aufwachte.

    Wenn also mal in Zukunft mal das Wlan Probleme machen sollte nach einem Kernel Update, musst du den Treiber des Kernel blacklisten, und wieder den Treiber von lwfinger benutzen.

    Der Befehl dazu lautet:
    echo „blacklist rtl8xxxu“ | sudo tee /etc/modprobe.d/rtl8xxxu.conf

    Und dann wie in: http://ulibauer.de/blog/?p=697
    Den Treiber installieren und neu booten.

    Kann natürlich sein, das bis Kernel 4.8 per normalem Update kommt noch viel Zeit vergeht und der Bug gefixt ist, dann musst du gar nichts machen.
    Aber falls es Probleme gibt hast, du jetzt schon die Lösung.
    Hat mich ganz schön lange beschäftigt das Problem.

    Bye und frohe Weihnachten.

  2. Elmar Haas sagt:

    Lieber Herr Bauer,

    Ihre Beschreibung zum Einbau einer SSD ist perfekt. Leider ist die neue Version von minitool beim klonen wie von Ihnen beschrieben inzwischen kostenplflichtig.
    Die Version 9.1 kann man aber noch downloaden und funktioniert auch auch noch auf der neuesten Win 10 (1909) Version.
    Mit einer SSD ist der schon etwas betagte Medion wieder flotter.

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